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Weltfrauentag, Risi Bisi und ein bisschen Feminismus

Liebe Foodies und andere Lesenden,

heute ist er wieder: Dieser Tag, an dem so viele Menschen nach wann ist internationaler Männertag googeln wie nicht einmal rund um den Männertag selbst. Manchmal googlet man eben auch, um die Bestätigung für etwas zu finden, das man sich denken kann.

Wie bei manchen Rezepten 😊 wie jede Woche haben wir drei für euch:

Risi Bisi für Kinder
Risi-Bisi für Kinder: Kaum Gewürze, schnell gemacht.

Jeder Tag ist Weltfrauentag. Sollte man meinen.

Wie bringt man feministische Themen geschickt und unauffällig in einem Foodletter unter? Gar nicht.

Man verzichtet auf das unauffällig, dann geht’s. Schließlich ist ein überwältigend hoher Anteil der lieben Mitmenschen jederlei Geschlechts immer noch der Meinung, dass Frauen sowieso in ihr natürliches Umfeld Küche gehören.

Außer natürlich, man braucht einen Superstar am Herd, für Sterne, Preise, Medienauftritte etc.

Dafür ist ein Penis die beste Voraussetzung.

Noch was. Wusstet ihr, dass inzwischen die Nachwuchsgeneration Männchentrolle den Spruch »Mach mir ein Sandwich« etabliert hat, um jungen Frauen den Wind aus den Ambitionssegeln zu nehmen und sie an den sprichwörtlichen Herd zu verweisen? Nicht jede lässt sich dämpfen, aber genug anderen wird es dadurch schwerer gemacht - darauf könnt ihr wetten.

Nicht nur an einem Feiertag, so wichtig er ist, gilt: Mädchen und Frauen sollten viel öfter zusätzlichen Aufwind bekommen 😊 es ist viel zu normal in unserer Gesellschaft, erst mal dämliche und unnötige und krittelnde Fragen zu stellen, wenn eine Frau von ihren Plänen erzählt.

Wenn ich so zurückdenke, müssen es Hunderte von überflüssigen »Anmerkungen« gewesen sein, durch die ich in den letzten dreißig Jahren gewatet bin. Vom ach so armen Oliver, weil der Mann den Haushalt wirft (schmeißen nenne ich das nicht) bis hin zu erzieherischen Sprüchen über Erziehung als arbeitende Mutter haben die lieben Mitmenschen nichts ausgelassen.

Neunzig Prozent der Sprüche kamen, natürlich, von anderen Frauen.

Shwings

Ein Praxistipp für Wadenbeißerle: Wenn man sich selbst klein und schäbig fühlt, dann könnte man sich auch dafür entscheiden, etwas im eigenen Leben zu ändern. Andere mit fiesen kleinen Seitenhieben zu beschallen ist ja nicht zielführend, sondern bestenfalls nervig. Bestenfalls.

Ich wünsche euch viel Wind unter euren Flügeln!


Nächste Woche, wenn ich mich nicht mehr darüber aufrege, dass Akzeptanz von unterschiedlichen Körperbildern nur in Unterwäsche abgefeiert werden kann - und die “Starke Frauen” Liste der Amazon-Musikredaktion an zweiter Stelle Adele mit einem Liebeskummerlied hat, während der Rest jeder Beschreibung spottet ....

... nächste Woche also geht es wieder um Essen. Lifestyle und Food. Versprochen. Ich hatte noch zugesagt, die Spinatcremesuppe nachkochbar aufzudröseln, die ich auf Instagram gepostet hatte. Das schaffe ich bis dahin locker 😊

Wir lesen uns! Einen schönen Sonntag
und herzliche Grüße

Melody (Carola Heine)

P.S. einmal Cat Content zum Frühstück! Nabokov ist ein bisschen kantig, gnarzig und verschroben. Wenn er schnurren kommt, hat man gewonnen 😊

Nabokov


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Carola Heine, Nickname seit 1994 "Melody". Bloggt seit 1996, lebt vom Schreiben, liebt Foodblogging.
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